Das Wagyu- bzw. Kobe-Rindfleisch wird unter Gourmet-Liebhabern als das beste Fleisch der Welt beschrieben. Durch die feine Fettverteilung im gesamten Muskelfleisch des Tieres, die das Fleisch mit einem tieferen Aroma versorgt, wird es besonders zart und saftig und zergeht dem Genießer förmlich auf der Zunge.
Wer sich einen besonderen Luxus leisten möchte, kann das exzellente Fleisch auch für eine cholesterinsenkende Diät nutzen, denn es enthält etwa 30% mehr ungesättigte Fettsäuren als beispielsweise Angus-Fleisch – trotz seines hohen Fettanteils. Hunger auf ein Kobe-Rumpsteak?
Seine Herkunft hat es in der Stadt Kobe in Japan, die sich durch die besonders aufwändige Aufzucht der Rinder einen Namen gemacht hat. So wird beispielsweise berichtet, dass die Rinder ausschließlich mit Bier, Sake und einer speziellen Kraftfuttermischung basierend auf Getreide, Rüben und Kartoffeln gefüttert und täglich mehrere Stunden lang von ihren Bauern massiert werden. Aus diesem Grund kommen nur 4-6 Rinder auf einen Bauern, was den außerordentlich hohen Preis der Kobe-Rinder erklärt.
Zwischen Wagyu- und Kobe-Rindfleisch besteht auch kein Unterschied – die Bezeichnung Kobe-Rind geht lediglich auf den weltweit geschützten Begriff zurück. So darf außerhalb Japans ausschließlich Originalware mit Zertifikat als Kobe-Rindfleisch angeboten werden. Kobe zu Wagyu ist also wie Champagner zu Sekt. Im Ausland ist das originale japanische Rindfleisch kaum zu erwerben, da die Preise im Inland bereits dermaßen hoch sind, dass man von Exporten keinen Gebrauch macht.
Dennoch haben sich in Australien, den USA und Europa diverse Zuchtbetriebe etabliert, die das seltene Fleisch als Wagyu-Rindfleisch anbieten. In den 70er Jahren wurden einige der teuren Rinder an die Universität Washington exportiert um die Genetik dieser Rasse untersuchen zu lassen. Es kam daraufhin zu Nachzuchten und Kreuzungen der Rasse in Amerika – das Fleisch, das daraus hervorgeht ist allerdings nicht hundertprozentig mit dem japanischen zu vergleichen.
Ein Grund dafür ist beispielsweise, dass in Australien und den USA zwar ebensoviel Wert auf die artgerechte Haltung und Pflege gelegt wird, doch gibt es unter anderem Unterschiede im Futter der Rinder. In den USA wird Maisfutter und in Australien eine Mischung aus Korn- und Grasfütterung verwendet. Je nach Fütterung bildet sich bei dem Rindfleisch der besondere Geschmack heraus.