Wenn der Truthahn mit dem Huhn und der Ente…
Schon Jeffrey Steingarten widmete dem Geflügelmahl ein eigenes Essay, in dem er von seinem Versuch berichtete das perfekte Turducken nachzukochen. Sein Fazit war, dass es eine viertägige Odyssee voller einkaufen, ausbeinen, füllen, rollen, nähen und braten ist, ehe man den üppigen Festbraten fertig vor sich liegen hat. Vier Tage Herausforderung, Schweiß und Nerven, die sich lohnen. Wenn der Duft des Bratens durch das Haus zieht und die verzückten Gesichter der Gäste beim Verzehr des Fleisches die Kochkunst und die Anstrengungen loben, dann weiß man, wozu man die Naht des Truthahns drei Mal wieder auftrennte um sie schöner zu machen und sich beim Entbeinen fast selbst entbeinte.
Was aber ist denn nun das Besondere an diesem Festmahl? Was ist das überhaupt: Turducken? Wer sich mit der angelsächsischen Sprache beschäftigt, hat es wahrscheinlich längst erraten. Mit dem Turducken ist kein neuer Charakter von Walt Disney gemeint, sondern ein künstliches Wortkonstrukt welches den Truthahn (turkey), die Ente (duck) und das Hähnchen (chicken) enthält, Turducken eben. Als traditionelles US-amerikanisches Gericht ist es heute nicht nur in ganz Amerika verbreitet, sondern führt einen kleinen Siegeszug ebenso durch europäische Länder.
Und wie macht man das? Ist das so was wie Leipziger Allerlei in Fleisch? Mitnichten! Der Turducken ist ein Truthahn, der mit einer Ente gefüllt ist, die wiederum mit einem Hähnchen voll gestopft wurde. Zu guter letzt ist auch das Huhn und jeder Hohlraum der beiden anderen Vögel mit Maisbrot und Wurstbrät befüllt, so dass eine feste Masse für den Ofen entsteht.
Damit der Genießer am Ende jedoch nichts außer fleischlicher Lust unter dem Messer spürt, müssen die Vögel zuvor aufgeschnitten und entbeint werden. Dann folgt beim Huhn die erste Füllung aus Maisbrot, Wurstbrät und Gewürzen, dieses legt man in die entbeinte Ente und füllt die Hohlräume wieder mit der Maisbrotmischung, ehe man die beiden Tiere zuletzt in den Truthahn legt, erneut Hohlraumfüllungen vornimmt um diesen dann fachgerecht und chirurgisch perfekt zuzunähen. Nun nur noch fertig würzen und dann kurze dreizehn Stunden die Fleischmasse in den Ofen schieben und fertig ist ein einmaliges Festmahl, welches die Gäste zum Staunen und zu Lobpreisungen bringen wird.
Mehr dazu auch hier:
http://www.grillsportverein.de/forum/viewtopic.php?t=23321
http://homecooking.about.com/od/turkeyrecipes/ss/turduckensbs.htm
http://www.foodnetwork.com/recipes/paula-deen/turducken-recipe/index.html
http://www.blacktable.com/turducken031217.htm
Bilder: vox_efx, thecjm, njvack
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