Eigentlich klingt es logisch: die Art der Aufzucht und Fütterung hat eine direkte Auswirkung auf die Qualität der späteren Produkte. So ist es allgemein bekannt, das die Turbo-Tomaten aus dem holländischen Gewächshaus fast keinen Geschmack haben. Genauso verhält es sich mit der Qualität des Fleisches. Fleisch von Tieren, die mit Hilfe von Hormonen und Kraftfutter in möglichst kurzer Zeit gemästet und zum Schlachter durchgeschleust werden, schmeckt nicht!
Das Gegenkonzept zur Turbo-Mast ist die Aufzucht mit reiner Grasfütterung. Hierbei werden die Tiere ausschließlich mit Frischgras, Heu und konserviertem Gras gefüttert. Die extensive Grasfütterung bedeutet auf den ersten Blick wirtschftliche Nachteile. Die schonende Aufzucht bedeutet, dass die Tiere langsamer aufwachsen, länger gehalten werden müssen und somit auch mehr Aufwand bei der Aufzucht verursachen. Aus diesem Grund stellen viele Betriebe die Diät während der letzten Lebensmonate auf eine Mischung mit Kraft- und Maisfutter um. Damit wird erreicht, dass die Rinder über einen relativ kurzen Zeitraum gemästet werden. Dass das der Qualität nicht unbedingt gut tut sollte klar sein.
Eine reine Grasfütterung wirkt sich nicht nur positiv auf das Rindfleisch, sondern auch auf die Qualität der Milch aus. So erhöht die Fütterung der Kuh mit Gras den Gehalt an Omega-3 Fettsäuren in der Milch.
Die höhere Fleischqualität der Weiden-Rinder zeigt sich bereits bei der Zubereitung. Das Rindfleisch zeigt deutlich geringer Brat- und Saftverluste. Gegenüber dem üblichen Mastfleisch enthalten Fleischprodukte aus extensiver Aufzucht weniger „schlechtes“ und mehr „gutes“ Fett. Sie enthalten mehr Antioxidanzien, u.a. Vitamin E, Betakarotin, und Vitamin C. Mal ganz abegesehen davon, dass wir beim Verzehr keine Rückstände von Hormonen, Antibiotika und anderen Mediakmenten in uns Aufnehmen.
Also fragt doch mal den Metzger Eures Vertrauens, woher das Rindfleisch in der Auslage kommt und wie es Aufgezogen wurde. Ich freue mich auf Eure Erfahrungsberichte!
Weiterer Lesestoff:
– Eat Wild Grundlagen zur Grasfütterung (englisch)
– Foodaktuell Reine Graslandmilch ist gesünder
– Discover Beef All beef is gras-fed
– Glückliche Kühe