Auf die Schlachterbörse in Hamburg bin ich durch die Empfehlung eines Kollegen gestoßen. Bei meinem anstehenden Besuch in der Hansestadt solle ich einen Besuch in der Schlachterbörse nicht missen. Zum Glück hatte mein Kollege einen heißen Draht zur Tochter des Wirts und konnte noch zwei Plätze für mich klar machen, denn eigentlich ist die Schlachterbörse insbesondere an Wochenenden komplett ausgebucht.
Nach einer kleinen Tour durchs Schanzenviertel sind wir also am Samstag Abend zur Schlachterbörse geschlendert. Wie der Name schon vermuten lässt, liegt das Restaurant in der Nähe des alten Schlachthofs. Bereits vor 100 Jahren war die Eckkneipe ein beliebter Treffpunkt der Arbeiter und Schlachter für ein Feierabendbierchen.
Der heutige Besitzer Herr Süße übernahm dann 1971 gemeinsam mit seiner Frau Margit den Laden und machte ihn im Laufe der Jahre zu der wohl besten Adresse der Stadt für Steakliebhaber.
Am Ambiente hat sich in der Schlachterbörse seit 100 Jahren offensichtlich nicht allzu viel verändert. Die Einrichtung ist vom Stil „Eckkneipe“ und wirkt insgesamt sehr unaufgeregt und schlicht. Die Atmosphäre dagegen war bei unserem Besuch sehr aufgeregt und unruhig, da das Kommen und Gehen einer Reihe von Gästen im Eingangsbereich für leichtes Chaos sorgte. Wer hat reserviert, wer nicht, wer gehört zusammen, für wieviel Uhr wurde reserviert etc. etc. Zu den Stammgästen gehören übrigens bekanntermaßen seit vielen Jahren eine Reihe Prominenter, wie Udo Jürgens oder Günther Jauch, deren Fotos stolz an den Wänden präsentiert werden:
Die Qualität der Gerichte in der Schlachterbörse ist über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt. Im eigenen Reifekeller wird dafür gesorgt, dass das Fleisch perfekt abgehangen ist. Dann wird es bei 300 Grad scharf angebraten, um die Saftigkeit des Fleisches zu bewahren.
Wir haben dann das volle Programm gebucht: Als Vorspeise ein Carpaccio
und einen Krabbencocktail. Wenn man schon einmal in Hamburg ist, wenigstens ein bisschen Fisch 😉
Zum Hauptgang haben wir uns dann für ein 300g starkes Pfeffersteak (à 32,-)
und ein 300g starkes Herrenfilet mit Zwiebeln (à 32,-) entschieden.
Wir haben es nicht bereut! Das Pfeffersteak war ein Traum und wird als das bisher beste Steak meines Lebens in die Annalen eingehen. Das Herrenfilet hat seinem Namen auch alle Ehre gemacht. Geschmacklich absolut überzeugend, innen zartrosa – perfekt! Als Beilagen werden neben Blattspinat und Champignons entweder Pommes, Bratkartoffeln oder eine Backkartoffel serviert.
Für Normalverdiener kann die Schlachterbörse leider nur schwer zum Stammlokal avancieren. Wir haben für unser zugegebenermaßen üppiges Progamm (all inclusive sozusagen) gute 120 Euro auf den Tisch gelegt. Das geht nicht jede Woche, aber für einen besonderen Anlass bietet die Schlachterbörse genau den richtigen Hauch von „heute gönnen wir uns mal was Besonderes“. Denn besonders ist ein Abend in der Schlachterbörse in jedem Fall.
Schlachterbörse
Kampstraße 42
20357 Hamburg
Tel.: 040 436543
Mo – Sa: 16:00 – 24:00
So: geschlossen
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